Aktuelle Ausgabe zum Lesen  eye   zum Hören  ear
Schriftgröße  

Die Chancen älterer Arbeitsloser auf einen Job sind schlecht. Gerade mal 13 Prozent machte bundesweit der Anteil der über 50-Jährigen bei neu eingestellten Mitarbeitern im Jahr 2009 aus, hält der aktuelle Altersübergangsreport der Uni Duisburg fest.  Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales setzt beispielsweise das Programm „Perspektive 50plus“ dagegen, das die Beschäftigungschancen älterer Langzeitarbeitsloser vergrößern soll und auf Regionale Beschäftigungspakte zwischen Unternehmen, Jobcentern und Verbänden setzt.

Auch im Konzept zur Fachkräftesicherung, das das Bundeskabinett 2011 beschloss, spielt die Beschäftigungssicherung Älterer eine wichtige Rolle.  Auch die Initiative Neue Qualität der Arbeit bietet mittelständischen Unternehmen Checks an, ob sie gut auf den demografischen Wandel eingestellt sind.

Älteren Beschäftigten in Kommunen ermöglicht der Tarifvertrag Falter, zwei Jahre vor und zwei Jahre nach Erreichen des Rentenalters eine Kombination aus Teilzeitbeschäftigung und freiwilliger Verlängerung der Lebensarbeitszeit einzugehen.

Das Sonderprogramm der Bundesagentur für Arbeit WeGebAU unterstützt Unternehmen bei der Weiterbildung gering qualifizierter über 45-jähriger Arbeitnehmer in ihren Betrieben.

In der Initiative „Erfahrung ist Zukunft“ haben sich sechs Bundesministerien und Spitzenverbände aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen. Sie betreiben unter anderem ein Service- und Ratgeberportal im Internet.

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung hat eine Studie „Weiterbeschäftigung im Rentenalter“ veröffentlicht, die auf der Befragung von 1.500  55- bis 64-Jährigen basiert. 68 Prozent der Befragten urteilen, die Erhöhung des Renteneintrittsalters sei schlecht. Aber fast die Hälfte der Befragten, nämlich 47 Prozent, wollen nach Eintritt in den Ruhestand noch erwerbstätig sein, und zwar mit deutlich reduzierter Stundenzahl. 79 Prozent dieser Gruppe vermuten, dass sie fitter bleiben , wenn sie weiterarbeiten. 63 Prozent von ihnen wollen gerne ihr Wissen und ihre Erfahrung weitergeben.

Susanne Schmidt-Lüer