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Der Architekt und Stadthistoriker Björn Wissenbach schildert am 7. November die bewegte Geschichte des Bauwerks.

Seit Oktober 2016 steht die originalgetreue Kopie des Standbilds, das sich bis 1914 auf der Alten Brücke befand, wieder an Ort und Stelle. Das Original kann man im Historischen Museum Frankfurt sehen.
Fotonachweis: visitfrankfurt/ Holger Ullmann

Vor 800 Jahren wurde die Alte Brücke in Frankfurt erstmalig urkundlich erwähnt. Anlass genug für den Architekten und Stadthistoriker Björn Wissenbach am 7. November um 18 Uhr unter dem Titel „Es führt über den Main, eine Brücke von Stein, …“ die bewegte Geschichte der Flussquerung zu schildern.

Die Alte Brücke, vor 800 Jahren noch eine Holzkonstruktion über den Main, wurde im Jahre 1222 erstmals namentlich erwähnt, als vor dem Schöffengericht Frankfurt ein Streit um Grundstücke in der Nachbarschaft verhandelt wurde. Die älteste und bis Mitte des 19. Jahrhunderts einzige steinerne Brücke über den Main in der Stadt stand und steht für das Wegekreuz, welches Frankfurt die Bedeutung als internationalen Knotenpunkt verlieh, die die Metropole am Main heute noch hat.

Das Brückenbauwerk erfuhr im Lauf der Jahrhunderte immer wieder Veränderungen. Bedeutendster Einschnitt war der Totalabriss ab 1914. Mit der Einweihung der neuen Alten Brücke 1926 setzte der damalige Oberbürgermeister Ludwig Landmann in seiner Rede ein Zeichen für Völkerverbundenheit. Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs sprengte die deutsche Wehrmacht zwei ihrer acht Gewölbebögen. Nach einem provisorischen Aufbau wurde die Brücke im Jahr 1965 umgebaut. 2013 erfolgte eine Sanierung, mit der die Alte Brücke auch ein neues Erscheinungsbild bekam. Seit Oktober 2016 steht das Standbild Karls des Großen (Foto) wieder auf der Brücke. Dabei handelt es sich um eine originalgetreue Kopie des Standbilds aus dem Jahr 1843, das bis 1914 auf der Alten Brücke stand und heute im Neubau des Historischen Museums einen festen Platz hat.
Wahrzeichen der Alten Brücke ist das Kruzifix mit dem goldenen “Brickegickel” auf der Spitze. Es sollte im 15. Jahrhundert Sünder:innen, die an dieser Stelle die Todesstrafe durch Ertränken erlitten, als Ermahnung zur Reue dienen. Nach der Restaurierung ist der “Brickegickel” im November 2017 auf die Alte Brücke zurückgekehrt.

In seinem Vortrag schlägt Wissenbach einen Bogen über die Jahrhunderte vom Mittelalter bis zur Gegenwart.

Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Dormitorium des Karmeliterklosters. Der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Es besteht die Möglichkeit zur Platzreservierung über das Online-Reservierungsportal auf der Webseite des Instituts.

Weitere Informationen: stadtgeschichte-ffm.de