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Kaum steigen die Temperaturen, erwacht auch der “gemeine Holzbock” aus der Winterstarre und sucht nach Wirten.

Foto: Pixabay

Bei manchen Insekten hat man gleich positive Assoziationen: Maikäfer erinnern an Frühling, Marienkäfer gelten als Glücksbringer, und Glühwürmchen verzaubern laue Sommerabende. Zecken dagegen, die zu den Spinnentieren gehören, sind keine Sympathieträger, und in der Vergrößerung sehen sie geradezu furchterregend aus. Sobald die Temperaturen wieder über sieben Grad Celsius, erwachen die Zecken aus ihrer Winterstarre. Die Parasiten lassen sich übrigens nicht, wie oft fälschlich angenommen, von oben auf ihre:n Wirt:in herabfallen, sondern sie sitzen auf halbhohen Büschen und Bäumen oder auf Gräsern und werden beim Vorübergehen abgestreift.
Entsprechend sollte man nach einem Aufenthalt in der Natur den Körper sorgfältig auf Zecken absuchen. Das Robert Koch-Institut empfiehlt gerade bei Kindern auch den Haaransatz zu kontrollieren.
Zecken übertragen mit ihrem Stich vor allem zwei Infektionskrankheiten: die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose.

Entdeckt man eine Zecke, muss diese umgehend entfernt werden. Und das geht so:

  • Die Zecke mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte so nahe wie möglich an der Hautoberfläche, also an ihrem Kopf (niemals am Körper!) fassen und langsam
    und gerade aus der Haut ziehen
  • In der Haut verbleibende Mundwerkzeuge der Zecke („Kopf“) werden meist binnen Tagen von allein abgestoßen. Um eine Entzündung zu vermeiden, ist es jedoch am besten, alle Teile der Zecke entfernen. Entzündet sich die Stichwunde, sollte ein:e Ärzt:in aufgesucht werden
  • Die Zecke sollte auf keinen Fall vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufelt werden. Dies würde das Tier unötig reizen und könnte dazu führen, dass es seinen Speichel und somit mögliche Infektionserreger abgibt
  • Nach Entfernung der Zecke ist eine sorgfältige Desinfektion der Wunde empfohlen
  • Falls der Tetanusschutz nicht (mehr) gegeben ist, sollte dieser aktualisiert werden.
    Wichtig: Die Einstichstelle sollte in den nächsten vier bis sechs Wochen beobachtet werden. Eine kreisförmig sich vergrößernde Hautrötung um die Einstichstelle herum kann auf eine Borreliose hinweisen. Das Auftreten grippeartiger Symptome kann ein Hinweis auf eine Borreliose oder eine FSME sein.

    Weitere Informationen: www.dgk.de