Aktuelle Ausgabe zum Lesen  eye   zum Hören  ear
Schriftgröße  

Nach der aktuellen Spielzeit fällt der letzte Vorhang im Fritz-Rémond-Theater – die gesundheitlichen Probleme des Intendanten Claus Helmer sind der Anlass dafür. Dennoch möchte der Theater-Macher seinem Publikum erhalten bleiben.

Foto: Stadt Frankfurt/ Maik Reuss


Zum Ende der Spielzeit gibt Intendant Claus Helmer den Betrieb des traditionsreichen Theaters im Zoogesellschaftshaus aus gesundheitlichen Gründen auf. Als Direktor der Komödie wird er seinem Publikum jedoch erhalten bleiben. „Claus Helmer ist immer ein Theatermann mit Leib und Seele gewesen. Wer über Jahrzehnte zwei so traditionsreiche Häuser erfolgreich geführt hat, muss ein Alleskönner sein“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD).

Helmer hatte am 13. März 1995 auf Bitten der Stadt das Fritz-Rémond-Theater im Zoo vor der Schließung gerettet und gleichzeitig 2,3 Millionen Mark Schulden seiner Vorgänger:innen übernommen. Seitdem wurden dort 196 Stücke produziert. “Nun muss ich aus Gesundheitsgründen Schluss machen und gebe das Theater an die Stadt zurück, die im Zoogesellschaftshaus ein Kinder- und Jugendtheater machen wird – das sind die Theaterbesucher von morgen“, teilt Helmer seinem Publikum mit.
Die Kulturdezernentin bekräftigt, dass die Bühne dem Theaterleben erhalten bleibt: „Die Planungen der Stadt für ein Kinder- und Jugendtheater laufen auf Hochtouren. Bis zum Beginn der Bauarbeiten bleibt die Bühne als lebendige Werkstatt erhalten, auf der Spielarten des Theaters für junges Publikum präsentiert und entwickelt werden, soviel sei verraten.“ Neben Eigenproduktionen sollen hier auch Gastspiele und Koproduktionen mit anderen Theatern auf die Bühne kommen. Die Planungen sollen bis 2024 abgeschlossen sein und dann der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt werden.

Nach einer Schauspiel-Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar und ersten Engagements kam Claus Helmer nach Frankfurt und begann hier am 7. Oktober 1965 im „Kleinen Theater im Zoo“ bei Fritz Rémond. Ab dem 14. Juni 1967 spielte er an der „Komödie“. Beide Häuser hat der leidenschaftliche Theatermann übernommen. Seit 1972 leitet er die Komödie und seit 1995 das Fritz-Rémond-Theater. Fast 2000 Mal stand er selbst auf der Bühne und oft führte er dazu Regie. „Der tiefe Dank des Publikums und der gesamten Stadt Frankfurt ist ihm und besonders auch seiner Frau Christine Glasner, mit der er so oft gemeinsam auftrat, gewiss“, sagt Ina Hartwig.
Seine Zeit im Fritz-Rémond-Theater beendet Claus Helmer mit dem Stück „Dinge, die ich sicher weiß“ von Andrew Bovell.