Sozialdezernentin Voitl und Personaldezernent Bergerhoff setzen sich für eine inklusive Stadt ein.
Die Stadt Frankfurt heißt Assistenzhunde offiziell in allen kommunalen Einrichtungen willkommen. Am Montag, 28. November, brachten Sozialdezernentin Elke Voitl, Personaldezernent Bastian Bergerhoff und die Leiterin des Jugend- und Sozialamtes, Nanine Delmas, gemeinsam mit Pfotenpiloten-Geschäftsführerin Roswitha Warda und zwei Assistenzhund-Teams den ersten „Assistenzhund willkommen”-Türaufkleber am Jugend- und Sozialamt der Stadt an.
Assistenzhunde gelten als medizinische Hilfsmittel, die bei einer Vielzahl von Behinderungen und chronischen Beeinträchtigungen wichtige, oft lebensrettende Aufgaben für ihre Menschen übernehmen. Sie sind Schlüssel zu mehr Lebensqualität und Unabhängigkeit im Alltag.
Doch während der Blindenführhund den meisten Menschen ein Begriff ist, sind andere Assistenzhundarten kaum bekannt. Das sorgt vielfach für Konflikte im Alltag, denn wenn nicht bekannt ist, dass es beispielsweise medizinische Warnhunde gibt oder solche, die Menschen mit Hörbehinderung assistieren, droht bei generellem Hundeverbot in öffentlichen Einrichtungen, Arztpraxen oder Geschäften schnell ein Rauswurf.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Beeinträchtigung des Menschen unsichtbar sein mag. Der Mensch, der auf seinen Assistenzhund angewiesen ist, wird ungerecht behandelt. Der Einrichtung können neben Imageverlust auch rechtliche Konsequenzen drohen; denn seit dem 1. Juli gilt in Deutschland das neue Assistenzhundgesetz, das im Paragraph 12e des Behindertengleichstellungsgesetzes verankert ist.
Assistenzhunde willkommen!
„Es sollte selbstverständlich sein, dass alle Menschen teilhaben und die zahlreichen Angebote unserer Stadt in Anspruch nehmen können. Wir arbeiten aktiv daran, bestehende Barrieren abzubauen. Gemeinsam mit den Pfotenpiloten richten wir unsere Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema“, erklärt Stadträtin Voitl.
Personaldezernent Bergerhoff fügt hinzu: „Die Stadt Frankfurt ist bei der Inklusion dem Bundesgesetz voraus. So sehen die Inklusionsrichtlinien den selbstverständlichen Zutritt von Assistenzhunden bereits vor. Doch Papier ist leider geduldig, darum ist es wichtig, immer wieder auf bestehende Regeln hinzuweisen und für die Notwendigkeit zu sensibilisieren. Deshalb heißen wir Assistenzhunde ab sofort ausdrücklich in allen städtischen Einrichtungen willkommen.“
„Das Jugend- und Sozialamt und insbesondere die Sozialrathäuser in den Quartieren sind wichtige Anlaufstellen für sehr viele und unterschiedliche Menschen. Der Aufkleber ist ein gutes Zeichen, um Menschen mit Assistenzhund willkommen zu heißen. Wichtig ist aber vor allem, dass die Mitarbeitenden sensibel mit der Diversität von Menschen umgehen können. Das ist mir als Leitung eines so großen Amtes ein wichtiges Anliegen“, fügt Amtsleiterin Delmas hinzu.
Mehr Teilhabe und Barrierefreiheit
„Da Pfotenpiloten eine Frankfurter Organisation ist, freuen wir uns ganz besonders, dass die Stadt diesen wichtigen Schritt zu mehr Inklusion und Barrierefreiheit mit uns gemeinsam geht. Wir hoffen sehr, dass sich in der Folge auch viele Frankfurter Einrichtungen aus Handel, Gastronomie und Hotellerie, dem Kulturbereich und medizinischen Sektor dem guten Beispiel der Stadt anschließen und sich assistenzhundfreundlich erklären“, sagt Geschäftsführerin Warda.
Die Aktion „Assistenzhundfreundliche Kommune“ wurde vom Verein Pfotenpiloten ins Leben gerufen, um über Assistenzhunde und ihre Zutrittsrechte aufzuklären. Sie ist Teil der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und der Aktion Mensch geförderten Zutrittskampagne „Assistenzhund Willkommen“.
Pfotenpiloten ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation mit Sitz in Frankfurt, die nachhaltige Fundamente im jungen Assistenzhundsektor etabliert, damit Menschen mit Behinderungen in Zukunft leichter mit einem gut ausgebildeten Assistenzhund neu durchstarten können.
Weiterführende Informationen gibt es unter pfotenpiloten.org.