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Nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums wird es im Juli eine Anpassung der Altersbezüge geben.

Foto: Pixabay/ Blickpixel

Ab Juli sollen die Renten in Deutschland wieder steigen – das teilte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Rande eines Besuchs in Kanada mit. “Nach der starken Rentenanpassung im letzten Jahr erfolgt auch in diesem Jahr eine Erhöhung. Ich freue mich besonders, dass die Rentenangleichung Ost aufgrund der positiven Entwicklung ein Jahr früher erreicht wird”, so der Bundesarbeitsminister.
Auf Basis der vorliegenden Daten ergibt sich damit eine Anhebung des aktuellen Rentenwerts von gegenwärtig 36,02 Euro auf 37,60 Euro und eine Anhebung des aktuellen Rentenwerts (Ost) von gegenwärtig 35,52 Euro auf ebenfalls 37,60 Euro. Dies entspricht einer Rentenanpassung von 4,39 Prozent in den alten Ländern und von 5,86 Prozent in den neuen Ländern. Damit beträgt eine Rente von vormals 1000 Euro in den alten Bundesländern dann 1043,90 Euro. In den neuen Bundesländern steigt sie von aktuell 1000 Euro auf 1058,60 Euro.
Die Erhöhungen seien möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen. “Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können. Deshalb werden wir die Haltelinie von 48 Prozent über das Jahr 2025 hinaus sichern, damit die gesetzliche Rente verlässlich bleibt”, so Hubertus Heil.
Mit der geplanten Erhöhung gilt dann in West und Ost ein gleich hoher aktueller Rentenwert. Im Dezember war noch eine geringere Erhöhung erwartet worden. Grundlage der nun angekündigten Rentenerhöhung sind die jetzt vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund.
Nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes reicht die Erhöhung nicht, um die gestiegenen Preise voll abzufedern. “Aber es ist ein ordentliches Plus im Portemonnaie der Rentnerinnen und Rentner”, sagte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel der Deutschen Presse-Agentur. “Wer sein Geld in eine private Rente gesteckt hat, kann von solchen Erhöhungen nur träumen. Gut ist auch, dass die Renten Ost schon ein Jahr früher als geplant an den Westen angeglichen sind – über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung ein längst überfälliger Schritt.”
Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, sprach davon, dass durch die Rentenerhöhung die erwartete hohe Preissteigerung abgemildert werde. “Rückblickend hat es für die Rentnerinnen und Rentner seit 2010 ein deutliches Plus bei der Rente gegeben”, sagte Roßbach. “So sind die Standardrenten von 2010 bis 2022 im Westen um über 32 Prozent und im Osten um über 47 Prozent gestiegen.” Der Anstieg habe damit deutlich über der Entwicklung der Inflation in diesem Zeitraum gelegen.