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Die Zeiten, in denen Fahrradfahren vor allem ein Schönwetter-Hobby war, sind längst vorbei. Allerdings erschweren Schneematsch, Eis und Reifglätte Radfahrer:innenn in der kalten Jahreszeit das Vorankommen. Der ADAC empfiehlt spezielle Reifen, um auch bei winterlichen Verhältnissen mit dem Rad nicht die Bodenhaftung zu verlieren.

Foto: ADAC Hessen-Thüringen e.V./ Touring Club der Schweiz

Damit es auch während der Wintermonate möglichst nicht zu Stürzen kommt, lässt sich ebenso wie beim Auto auch beim Fahrrad mit spezielle Winterreifen vorsorgen. Denn auch für Zweiräder gibt es einerseits Reifen, deren Profil ähnlich wie beim PKW aufgebaut sind und mehr Haftung bieten. Andererseits gibt es spezielle Spike-Reifen für Eis und Schnee.
“Die Umrüstung auf Winterreifen mit Lamellen-Profil und weicherer Gummimischung bietet im Vergleich zu Standard-Fahrradreifen deutlich mehr Haftung“, erklärt Oliver Reidegeld, Sprecher des ADAC Hessen-Thüringen. Das macht sich vor allem auf lockeren und festgefahrenen Schneefahrbahnen sowie auf Schneematsch bemerkbar. Ist der Untergrund dagegen vereist, helfen nur noch Winterreifen mit Spikes, um überhaupt Haftung zu generieren.

Umrüsten lohnt sich

Welche Reifenart die bessere Wahl ist, hängt von den individuellen Einsatzbedingungen ab. Reifen mit Spike-Besatz verkürzen auf Eis und Schnee messbar die Länge des Bremsweges, auf harten Bodenverhältnissen sind sie jedoch unangenehm zu fahren. „Wer nur ab und zu auf schneebedeckten Straßen unterwegs ist, kann im Winter auch auf Reifen mit Lamellen-Profil zurückgreifen. Die bieten ebenfalls mehr Sicherheit und sind gleichzeitig komfortabler zu fahren“, rät Oliver Reidegeld. Preislich liegen die verschiedenen Winterreifentypen zwischen 25 und 55 Euro.
Da sich die Winterreifen bei wärmeren Temperaturen aufgrund ihrer weicheren Gummimischung schneller abnutzen, sollten die Reifen am Fahrrad ähnlich wie beim Auto entsprechend der Jahreszeit getauscht werden. Darüber hinaus sollten Radler:innnen immer daran denken, dass es sich bei einem Fahrrad um ein einspuriges Fahrzeug handelt. Daher sollten sie auch mit Winterreifen entsprechend achtsam unterwegs sein. Andernfalls droht schnell ein schmerzhafter Sturz.

ADAC Tipp:
Wer keine speziellen Winterreifen aufgezogen hat, kann bei Schnee und Eis den Reifendruck der Sommerreifen auf zwei bis drei bar absenken. Durch den niedrigeren Reifendruck vergrößert sich die Aufstandsfläche der Reifen und die Haftung auf rutschigen Untergrund kann so etwas verbessert werden. Gerade für Pendler:innen, die viel bei winterlichen Bedingungen unterwegs sind, lohnt sich jedoch der Wechsel zu Winterreifen.