Aktuelle Ausgabe zum Lesen  eye   zum Hören  ear
Schriftgröße  

Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg trauert um die Mitbegründerin des Treffpunkts für Holocaust-Überlebende in Frankfurt.

Bereits am vergangenen Mittwoch, 30. November, verstarb Noemi Staszewski nach langer Krankheit im Alter von 68 Jahren. Sie wurde 1954 in Ost-Berlin geboren, war Sozialpädagogin und Psychotherapeutin. Seit Beginn der 1990er-Jahre arbeitete sie in verschiedenen Funktionen bei der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. 2002 gründete Noemi Staszewski in Frankfurt den Treffpunkt für Holocaust-Überlebende mit.
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg trauert um die verstorbene Freundin: „Noemi Staszewski hat sich dem Leid der Überlebenden angenommen. Ihr Engagement kam zu einer Zeit, da außerhalb der jüdischen Gemeinden kaum jemand über die Bedarfe dieser Menschen gesprochen hat. Noemi Staszewski hat den Überlebenden ein zweites Zuhause geschenkt, einen Ort, an dem sie sich nicht zu erklären brauchen. Sie war eine Freundin der Überlebenden.“

Der Treffpunkt war ein erfolgreiches Pilotprojekt, das bundesweit in über 30 Städten weitere Einrichtungen inspirierte. Dieser Erfolg ist maßgeblich Staszewskis unermüdlichem Einsatz zu verdanken. Sie vernetzte die Einrichtung mit internationalen Expert:innen und gab ihr Fachwissen im Umgang mit Extremtraumatisierungen an andere weiter.
„Die Überlebenden wussten, dass sie sich bei Noemi Staszewski in sichere Hände begeben“, fuhr Eskandari-Grünberg fort. „Ihr Erbe lebt in allen Treffpunkten und in allen Menschen, die ihr begegnet sind, weiter. Staszewski wusste, wie schwierig das Leben nach dem Überleben ist. Sie hat niemals aufgehört, den Überlebenden Trost und Freude zu spenden. Meine Gedanken sind bei ihrer Familie. Möge die Erde ihr leicht sein.“