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Das Gesundheitsamt Frankfurt informiert über den aktuellen Stand.

Die Zahl der offiziell festgestellten Infektionen steigt, Krankenhauseinweisungen werden ebenfalls mehr, und das bei hohem Krankenstand des Personals. Angesichts dessen empfiehlt die EU, sich im Alter ab 60 Jahren ein viertes Mal impfen zu lassen. In Deutschland prüft die Stiko noch die entsprechende Datenlage. Und Gesundheitsminister Lauterbach sieht auch die unter 60-Jährigen mit einer vierten Impfung eher auf der sicheren Seite, wenn sie den Sommer genießen wollen und dabei kein Risiko eingehen wollen – in Absprache mit dem Hausarzt. Was denn jetzt? Das Gesundheitsamt beantwortet die Fragen so:

  • Was bringt die vierte Impfung?  

Einen kurzfristigen Anstieg der Antikörper gegen Sars-CoV-2 und eine Verbesserung des Impfschutzes, der im Vergleich zur dritten Impfung aber einen deutlich geringeren Effekt hat. Daher wird die vierte Impfung derzeit nur besonderen Gruppen empfohlen, die entweder selbst ein erhöhtes Risiko haben, schwer zu erkranken, oder beruflichen Kontakt zu besonders gefährdeten Menschen haben.

  • Wer sollte sich jetzt impfen lassen?

Die Ständige Impfkommission Stiko empfiehlt nach der Grundimmunisierung (also der Erst- und Zweitimpfung) eine Auffrischungsimpfung – den sogenannten Booster – für alle, die zwölf Jahre oder älter sind. Beachten sollte man dabei, dass eine nachgewiesene Infektion, die mindesten drei Monate Abstand zur einer Impfung hat, ebenso zu werten ist wie eine Booster-Impfung.

Wer im medizinischen oder pflegerischen Bereich arbeitet, im Altenpflegeheim betreut wird, über 70 Jahre alt ist oder eine Immundefizienz aufweist, sollte eine zweite Auffrischungsimpfung, also vierte Impfung, erhalten. Auch hier gilt wiederum, dass eine nachgewiesene Infektion mit zeitlichem Abstand von mindestens drei Monaten zur Grundimmunisierung wie eine erste Auffrischungsimpfung zu werten ist. Daher werden nicht in jedem Fall vier Impfungen benötigt, um den Status einer zweifachen Auffrischung zu erreichen.

  • Wann sind die neuen Impfstoffe zu erwarten?

Das hängt von den Zulassungsverfahren ab. Zunächst steht die Zulassung der neuen Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittel-Agentur Ema aus. Sobald die angepassten Impfstoffe zugelassen sind und von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden, können sie unter anderem durch die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie in Impfzentren verimpft werden. Wann dies der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt.

  • Ist es sinnvoll, sich im Herbst gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen zu lassen?

Gegen Covid-19 sollte man sich impfen lassen, wenn die Stiko eine entsprechende Empfehlung ausgesprochen hat. Grippe- und Coronaspritze können auch bei einem Arztbesuch zusammen verabreicht werden. Bei der gleichzeitigen Gabe der beiden Impfstoffe ist nicht mit einer Abschwächung der Effekte zu rechnen. Man kann die Grippeimpfung aber auch bis in den November oder Anfang Dezember verschieben.

red