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Das traditionsreiche Glockenkonzert bietet ein einzigartiges Klangerlebnis in der Innenstadt.

Foto: visitfrankfurt/ Holger Ullmann

Für zahlreiche Einheimische und Gäste ist es ein fester Teil der Weihnachtstradition: an Heiligabend zum Klang des Großen Stadtgeläutes durch die Innenstadt zu flanieren und dem außergewöhnlichen Klangerlebnis zu lauschen. Am Sonntag, 24. Dezember, ist es wieder soweit: Das Glockenkonzert ertönt von 17 Uhr bis 17.30 Uhr. Das gibt‘s nur viermal im Jahr: an Heiligabend und an den Samstagen vor Ostern, Pfingsten und dem 1. Advent.
„Das Große Stadtgeläute gehört in Frankfurt einfach zu Weihnachten dazu. Insgesamt 50 Glocken der zehn Innenstadtkirchen erzeugen eine einzigartige Stimmung und eröffnen mit dem halbstündigen Konzert die Weihnachtszeit im engeren Sinne“, sagt der im Magistrat für die Dotationskirchen zuständige Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff. „Ich wünsche allen, die das Große Stadtgeläute zum Anlass für einen entspannten Rundgang mit Freund:innen oder Familie durch das Stadtzentrum nehmen, ein wunderbar entspanntes Klangerlebnis – und freilich auch schöne Feiertage.“
Das Glockenkonzert kann man übrigens auch zuhause hören: Auf der Internetseite der Stadt Frankfurt am Main wird am Weihnachtswochenende eine Audiodatei freigeschaltet, immer nur zu den traditionellen Terminen, damit das Glockenkonzert etwas Besonderes bleibt. Sie findet sich unter frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/stadtportrait/typisch-frankfurt/das-grosse-stadtgelaeute-von-frankfurt-am-main.
Das Große Stadtgeläute hat eine lange Tradition: Bereits im Jahr 1347 ist das erste Läuten aller Frankfurter Glocken zur Begräbnisfeier von Kaiser Ludwig IV. belegt. Auch zu den Wahlen von Königen und Kaisern oder zu Goethes 100. Geburtstag läuteten die Kirchenglocken. 1856 beschloss der Senat der Freien Stadt Frankfurt, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein Geläute zu veranstalten. Das heutige Große Stadtgeläute ist jedoch eine eindrucksvolle Abstimmung der klanglichen Disposition aller einbezogenen Kirchen. Jede der zehn beteiligten Kirchen hat ein eigenständiges, sehr unterschiedliches Geläute, das sich harmonisch einfügt. Das Klangbild wurde 1954 von dem Mainzer Glockensachverständigen Professor Paul Smets zusammengestellt.
 Da es nicht einen speziellen Ort gibt, um das Große Stadtgeläut am besten zu hören, empfiehlt sich ein Spaziergang durch die Innenstadt. Beliebte Standorte zum Zuhören sind etwa die Hauptwache, der Liebfrauenberg, der Paulsplatz, der Römerberg und der Eiserne Steg.