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Die Lokführergewerkschaft GDL erhöht im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn den Druck. Auch in Hessen dürfte es zu Streiks kommen. Die Bahn empfiehlt, wenn möglich, geplante Reisen zu verschieben.

Foto: Pixabay

Wegen des geplanten Streiks der Lokführergewerkschaft GDL, der am heutigen Mittwoch, 15. November, um 22 Uhr beginnen und bis zum morgigen Donnerstag, 16. November, 18 Uhr andauern soll, wird es in ganz Deutschland zu massiven Einschränkungen im Bahnverkehr kommen.

Nach eigenen Angaben hat die Deutsche Bahn für den Zeitraum einen Notfahrplan mit einem stark reduzierten Angebot an Fahrten erarbeitet. Dieser sei in der Fahrplanauskunft einsehbar, hieß es vonseiten des Konzerns heute früh. Im Fernverkehr setzt die Bahn auf längere Züge mit mehr Sitzplätzen, sodass möglichst viele Menschen ihre Reise antreten können sollen. Dennoch könne eine Mitfahrt nicht garantiert werden, bedauerte die Bahn.
Im Regionalverkehr sei es das Ziel, während des Streiks ein stark reduziertes Angebot zu fahren. In welchem Umfang dies möglich sei, unterscheide sich regional stark. Die Bahn bittet Reisende, sich vor Fahrtantritt zu informieren, ob ihre Verbindung verfügbar ist. Auch der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) warnt vor „massiven Auswirkungen“ des Streiks. Von den Arbeitsniederlegungen seien voraussichtlich auch Regionalzüge und S-Bahnen im RMV-Gebiet betroffen. Immerhin sind die U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse in Frankfurt nicht vom Bahnstreik betroffen. Doch aufgrund der hohen Personalausfälle aus Krankheitsgründen ist auch hier mit Beeinträchtigungen zu rechnen.
Zwischen der Deutschen Bahn und der GDL hatten die Tarifverhandlungen am vergangenen Donnerstag begonnen. Die GDL fordert eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro sowie eine Erhöhung der Zulagen für Schichtarbeit um 25 Prozent bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr. Für Beschäftigte im Schichtdienst möchte die GDL außerdem eine Arbeitszeitverkürzung von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich sowie steuerfreie Inflationszahlungen von 3000 Euro erreichen.
Die DB hatte bei einer Laufzeit von 32 Monaten elf Prozent mehr Lohn sowie eine Inflationsprämie von bis zu 2850 Euro angeboten. Der Konzern lehnt die von der GDL geforderte Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich als unerfüllbar ab.

Aktuelle Informationen zum Bahnstreik:

www.bahn.de
www.rmv.de