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Die Frankfurter Volkshochschule präsentiert ein inklusives Erklärvideo und weist auf ihr erweitertes Angebot für Menschen mit Behinderung hin

Foto: Pixabay

Inklusion – für die Volkshochschule Frankfurt (VHS) keine reine Pflicht, sondern eine Herzensangelegenheit. Ein neuer Film mit Menschen mit und ohne Einschränkungen stellt deshalb ab sofort die größte Weiterbildungsrichtung der Stadt im Detail vor.
In dem knapp vierminütigen inklusiven Erklärvideo erfahren Menschen mit und ohne Beeinträchtigung alles, was sie über die VHS Frankfurt wissen müssen – in einfacher Sprache, mit Untertiteln und Gebärdensprachübersetzung. Das Video ist auf der Homepage der VHS Frankfurt unter vhs.frankfurt.de verfügbar.

„Die Angebote der Frankfurter Volkshochschule sind grundsätzlich für alle da. Die VHS möchte ein Ort sein, an dem Menschen mit und ohne Behinderung lebenslang lernen können. Die Angebote sollen für alle zugänglich gemacht und Barrieren abgebaut werden“, sagt Bildungsdezernentin Sylvia Weber. Der Film sei ein weiterer Baustein in der ehrgeizigen Inklusionsstrategie, die sich die VHS Frankfurt 2021 mit dem Projekt „Kurs auf Inklusion“ auferlegt habe. „Das inklusive Video macht Lust darauf, die VHS und ihr Angebot zu entdecken. Es macht Lust auf einen Lern- und Begegnungsort, der so vielfätig ist wie unsere Stadt“, fährt die Dezernentin fort.

Das Video wurde in den Kursen der VHS gedreht. Mitarbeitende, Kursleitende und Teilnehmende waren bei dem Dreh beteiligt und geben der VHS ihr vielfältiges Gesicht. Die VHS hat in die Konzeption und Umsetzung des Videos Menschen mit Behinderung aktiv einbezogen. Dabei stand von Anfang an fest, dass es nicht darum geht, ein Video speziell für Menschen mit Behinderung zu drehen. Vielmehr sollte der Film wirklich inklusiv sein und alle Menschen ansprechen. Auch deshalb stehen gemeinsame Lernsituationen im Mittelpunkt.
„Die VHS ist eine Marke, die viele Menschen kennen. Wir wollen aber auch Zielgruppen erreichen, die uns noch nicht als Ort für sich entdeckt haben“, sagt VHS-Fachbereichsleiterin Arijana Neumann, die den Impuls zu dem Video gegeben und die Produktion von Anfang bis Ende begleitet hat, und ergänzt: „Die Botschaft lautet: Die VHS hält nicht nur ‚Kurs auf Inklusion‘ – sie setzt zusätzliche Segel.“

Schon jetzt würden an der VHS pro Halbjahr unterstützt durch „Kurs auf Inklusion“ mehr als 50 inklusive Kurse angeboten, sagt Projektleiterin Susanne Bell. Sie koordiniert die inklusiven Angebote an der VHS und bündelt diese in einer Broschüre.
Darüber hinaus biete die VHS individuelle Hilfestellung für Menschen mit Behinderung an, die einen Kurs besuchen wollen: „Das inklusive Kursangebot ist vielfältig und reicht von Englisch über Tanzen bis zu EDV-Kursen. Menschen mit Einschränkungen haben manchmal eigene Fragen, bevor sie sich für eine Kursteilnahme entscheiden. Wir sind für diese Fragen offen – und unsere Kursleitenden sind dankbar, wenn sie sich im Vorfeld auf besondere Bedürfnisse einstellen können“, erläutert Bell.
Zuletzt hat Bell die Kursteilnahme durch Vermittlung von Gebärdensprachdolmetschenden unterstützt und arbeitet aktuell daran, wie Material für eine blinde Teilnehmerin am besten aufbereitet werden kann. Zusätzlich sensibilisiert und qualifiziert Bell im Rahmen des Projekts Kursleitende und Mitarbeitende für Inklusion. So wurden an der VHS beispielsweise 21 Kursleitende in Kommunikation mit höreingeschränkten Menschen und sechs Mitarbeitende in einfacher Sprache geschult.

Das Projekt „Kurs auf Inklusion“ wird im Rahmen des Weiterbildungspaktes II vom Land Hessen gefördert. Das Video wurde aus Mitteln der Stabsstelle Inklusion der Stadt Frankfurt umgesetzt